Eisheiligen Nächte 2015
Ein ganz und gar nicht kalter Abend in Würzburg
27. Dezember 2015 – Posthalle Würzburg
Von eisigen Graden ist an diesem Abend zwischen den Jahren nichts zu spüren. Weder vor, noch in der Posthalle in Würzburg. Die mit rund 1000 Besuchern gefüllte Halle und die Musiker vier verschiedener Bands auf der Bühne sorgen für Feiertemperaturen, die eher an ein Festival im Sommer erinnern als an kalte Tage nach Weihnachten.
Opener dieses Abends ist Versengold. In ihrem knapp 30-minütigen Set feuern die Nordlichter bewährte Songs ab, die für gute Laune sorgen und in die Tanzbeine gehen. Egal ob Drey Weyber, Paules Beichtgang, Spaß Bei Saite oder Wem? Uns! – die Partymeute ist textsicher und so starten die Eisheiligen Nächte in Würzburg mit einer Portion guter Laune. Wer an diesem Abend nicht genug davon bekommen hat, kann sich auf der Tour zu ihrem aktuellen Album Zeitlos noch einmal eine gehörige Portion Versengold abholen: Von Mitte Februar bis Ende April touren die Jungs quer durch Deutschland.
Bildergalerie Versengold
Danach ist es Zeit für Musik aus Dresden. Der Moderator Eric Fish kündigt die nächste Band mit den Worten: Diese Band ist wie ihre Stadt: kunstvoll! an. Letzte Instanz betritt die Bühne und beginnt ihr Set mit Flucht ins Glück. Was folgt sind weitere elf Songs, die einen wunderbaren Bogen über das Schaffen von Letzte Instanz spannen. Darunter Maskenball, Von Anfang an, Finsternis, Wir sind allein oder Mein Todestag. Auch ein Ausblick auf die am 12. August 2016 erscheinende neue CD Liebe Im Krieg gibt es: Wir sind eins! Rainer Stefan Loose weiß das Publikum in seinen Bann zu ziehen und zu einem einzigen tragenden Meer zu vereinen, das sicherlich schon die Tage bis zum neuen Album und der daran anschließenden Tour im Oktober/November 2016 zählt.
Bildergalerie Letzte Instanz
Als nächstes erstürmen die Erlanger Fiddler’s Green die Bühne und sorgen mit ihrem Irish-Speed-Folk für ordentlich Bewegung. Schon mit dem ersten Stück The More The Merrier heizen sie der Menge gewaltig ein – und dieses Energieniveau zieht sich durch das gesamte Set. Mit Stücken wie A Bottle A Day, Raise Your Arms, The Night That Pat Murphy Died und natürlich Folk’s Not Dead liefert die Band ein Programm ab, das schon bei anderen Konzerten für Stimmung gesorgt hat und auch an diesem Abend seine Wirkung nicht verfehlt. Im April 2016 sind die Jungs mit dem zweiten Teil ihrer Acoustic Pub Crawl unterwegs, bevor es gegen Ende des Jahres auf Tour zum neuen Album geht.
Bildergalerie Fiddler's Green
Und dann heißt es Bühne frei für die Gastgeber des Abends. Vielleicht täuscht der Eindruck, aber der Sound ist bei Subway To Sally nicht so hochwertig wie bei den drei vorherigen Auftritten. Das liegt aber nicht an der Band, sondern scheint eher ein technisches Problem der Halle zu sein. Kein Grund, sich den Abend vermiesen zu lassen. Leadsänger Eric Fish und die anderen Bandmitglieder schießen ein Feuerwerk bunt gewürfelter Songs auf die Fans ab. Unter anderem Klassiker wie Kleid aus Rosen, Veitstanz oder auch Falscher Heiland und Tanz auf dem Vulkan. Unterstützt wird der Auftritt von Pyrotechnik und ein wenig Kunstschnee bei Eisblumen. Alles in allem bieten die Musiker einen soliden Querschnitt ihrer Diskographie.
Bildergalerie Subway to Sally
Nach über vier Konzert-Stunden neigt sich diese Eisheilige Nacht 2015 ihrem Ende zu. Ein unterhaltsamer Abend mit einem vielleicht etwas zu kurzen Auftritt von Versengold, einer Letzten Instanz, die mit Ihrer Live-Show begeistert, einem Auftritt voller Energie der Fiddler’s und einem Best-Of-Querschnitt von Subway To Sally.
Vormerken sollte sich man März und April 2016 – da gehen die Potsdamer auf Neon-Ekustik-Tour durch Deutschland.
Wer 2016 bei den Eisheiligen Nächten dabei sein wird, verrät Eric Fish bereits vor dem Auftritt der Gastgeber: Vroudenspiel, Lord Of The Lost – die schon 2013 Gäste waren – und Eluveitie – Folk-Metal aus der Schweiz – werden neben Subway To Sally für ein abwechslungsreiches Programm sorgen. Besonders die Zusage der Schweizer freut nicht nur Eric Fish sondern auch das Publikum!
Sonja Häfner
unterwegs für Stagebilder.de