MPS Speyer 2019

MITTELALTERLICH PHANTASIE SPECTACULUM

Speyer 24. August 2019

images_20190824_1734257902Das MPS macht wieder einmal Halt in Speyer im wunderschönen Domgarten. Heiß ist es heute – und sehr gut besucht. Selten habe ich um kurz nach 11 Uhr schon so viele Besucher auf das Gelände strömen sehen. Kein Wunder, bietet das MPS heute auch eine sehr bunte Mischung an Bands, Marktständen und den vielen anderen Attraktionen wie Ritterturnier, Unterhaltungskünstler und vieles, vieles mehr für Groß und Klein.

 Die Musikfreunde dürfen sich auf Sets folgender Bands freuen: Rapalje, Saor Patrol, Cobblestones, Cultus Ferox (unplugged), den altbekannten Bands Versengold und Saltatio Mortis, FeuerschwanzFaun und neu im Reigen der Künstler die Musketier-Rocker von Dartagnan und Letzte Instanz. Bunt gemischt würde ich sagen und für jeden was dabei.

Natürlich eröffnet Bruder Rectus standesgemäß das MPS mit seiner Messe, bei der auch das Teeren und Federn als Buße für eine Schandtat nicht fehlen darf. Untat des heutigen Schuldigen: Sein Herr hat sich dsc04668_20190828_1016673056nicht an eine Regel gehalten, bzw. er hat es ihm nicht richtig kundgetan. Ich muss sagen, der ‚arme‘ Kerl hatte sichtlich Freude an seiner Bestrafung. Nach dem obligatorischen Bruderkuss ist das MPS dann auch eröffnet.

Bilder zur Markteröffnung

Ich verschaffe mir erst einmal einen Überblick über das Gelände und wo was zu finden ist. Verführerisch duftet es von den vielen Buden, die für das leibliche Wohl sorgen und die Schenken sind schon am frühen Mittag gut gefüllt. Met, Wein und allerlei kinderfreundliches Gebräu wird angeboten. Bei den Händlern muss ich aufpassen, dass ich nicht in einen kleinen Kaufrausch verfalle, so schön sind die angebotenen Waren. Und – ich greife hier mal dem Ende des Tages vor – ich werde doch schwach und gönne mir ein neues edles Geschmeide.

dsc04698_20190828_1781597861Aber jetzt erst mal zum ersten Act des Tages, den ich mir anschaue: Rapalje schwitzen schon ordentlich auf der Bühne und das tanzende Volk davor nicht weniger. Gut gelaunt erfreuen sie die Besucher mit ihrem vertrauten Songrepertoire. Als besonderes Schmankerl – und den Temperaturen auf der Bühne geschuldet – geben sie noch Lied am Merchandise-Stand acapella zum Besten.

Hier seht ihr unsere Bilder für euch

Als der Ruf Slàinte (Slantje) ertönt ist klar, die Cobblestones haben die Festivalbühne für sich eingenommen. Mit Witz, Charme und jeder Menge guter Laune begeistern sie das zahlreiche Publikum vor der Bühne. Besonderer Schmunzeleffekt für alle: als die Herren im Jamaikastyle einen Song zum Besten geben. Sie sahen aber auch zu putzig aus – sorry Jungs J.

Bilder von Cobblestones

Dem Ruf der Trommeln folgend wandere ich rüber zur Folkbühne wo die Schotten von Saor Patrol wieder einmal beweisen, dass man auch ohne Stimme, nur mit Instrumenten gute Musik machen kann. Herrlich den 3 Jungs an den Trommeln zuzuschauen. Jeder von ihnen hat seine ganz eigene Art, sein Instrument zu beherrschen.

Die Bilder von Saor Patrol

Jetzt ist es erst mal Zeit für eine kleine Pause und ich schlendere erneut über das weitläufige Gelände und betrachte mir all die gewandeten Besucher. Ideenreich wie eh und je sind sie. Viele unterschiedliche, aufwendige, skurrile und zum Teil irrwitzige Outfits sind zu bestaunen.

Und dann steht auf der MPS-Bühne schon einer der großen Acts an: Versengold geben ihr erstes Konzert an diesem Tage – natürlich darf bei diesem der liebgewonnene Titel Wem? Uns! nicht fehlen. Die Nordlichter bieten ein dsc04894_20190828_1039398880abwechslungsreiches Set aus alten Klassikern und Liedern des neuen Silberlings Nordlicht – die Fans sind begeistert und singen textsicher mit. Ich verdrücke mich derweilen aber lieber mal an ein schattiges Plätzchen und tanke etwas Kraft für den Rest des Tages.

Versengold in Bildern

dsc04959_20190828_2071503527Dann geht es auch schon Schlag auf Schlag weiter. Mit Saltatio Mortis ist ein Urgestein des MPS auf der Bühne. Die Herren werden schon sehnsüchtig erwartet und spielen ihr Tagesset in gewohnter Qualität. Interaktionen von Lasterbalk mit den Besuchern werden ebenso gefeiert wie die Gesangseinlage von Falk Irmenfried von Hasen-Mümmelstein . Man wird eben nie enttäuscht wen die Totentänzer auf der Bühne stehen.

Aber seht einfach selbst

Danach gibt es eine kleine Premiere für mich. Dartagnan spielen auf. Was haben sich die Medien die Mäuler schon über diese 3 Jungs zerrissen. Das wäre doch kein Musketier-Rock sondern schondsc05053_20190828_1644841671 fast Schlager. Dem Publikum – hier sei angemerkt dass es sich nicht nur um junge Maiden handelt, sondern auch um trinkfeste Burschen und gestandene Männer - ist das völlig egal. Sie feiern die Herren und ihre Songs über Zusammenhalt, Abenteuerlust und Wagemut. Und Dartagnan gibt alles, um ihre Fans nicht zu enttäuschen. Es wird gefeiert, getanzt, gesungen und gelacht solange die Jungs die Bühne unsicher machen.

Dartagnan hatten sichtlich Spass

Beim Großen Ritterturnier schaue ich auch einmal vorbei. Mit viel Witz und einem Herold, der sich bemüht den gehässigen Ansagen der fiesen Mylady und den bösen Rittern tapfer entgegenzutreten, wird ein Turnier mit allerlei Kunst und Können dargeboten. Von den Besuchern wird dieses Spektakel mit viel Spaß und guter Laune angenommen und die Ränge des Turnierplatzes sind bis auf den letzten Sitz besetzt. Das Volk muss zum Teil stehen um der Show beizuwohnen.

An dieser Stelle sei dem Veranstalter auch einmal ein großes Danke gesagt für die Abkühlung per Quads mit Wassertanks und –schlauch. Wie in Kindertagen rennen Groß und Klein hinter dem kühlen Nass hinterher oder bringen sich vor dem Strahl in Sicherheit – je nach Veranlagung.

Mich zieht es wieder auf die andere Seite des Geländes. Cultus Ferox spielen unplugged. Sie versammeln eine kleine Gemeinde um sich herum und erfreuen das Herz ihrer Zuschauer. Leicht bekleidet und mit viel Enthusiasmus gelingt es ihnen auch ganz ohne große Bühne mit ihrer Darbietung zu begeistern.
Aber schaut selbst

Die weiteren Auftritte von Versengold und Saltatio Mortis schaue ich mir nicht an – es warten ja noch Letzte Instanz, Feuerschwanz und Faun im Domgarten. Also wieder zurück. Ich hätte mal einen Schrittzähler mitnehmen sollen. Vorher aber noch schnell eine kleine Stärkung. Die Wahl fällt schwer und letztendlich gehe ich zur Bäckerei von Thomas und gönne mir eine Grafenrolle. Vielleicht gibt es nachher noch einen Baumstriezel – mal sehen.

dsc05311_20190828_1905641130Um 20 Uhr beginnen Letzte Instanz mit ihrem Auftritt. Etwas verwundert stehe ich im Fotograben und frage mich, ob mein Gehör verloren gegangen ist – Sänger Holly ist kaum zu verstehen. Aber nein, das Alter macht sich noch nicht bemerkbar bei mir. Sie sind schlecht abgemischt. Zum Glück wird das aber seitens der Tontechniker recht schnell bemerkt und behoben. Ein Glück – alles andere wäre eine Schande für den Berufsstand. Letzte Instanz haben viele Besucher angelockt und der Platz vor der Festivalbühne bis hin zur Taverne ist mehr als gut gefüllt. Es ist kaum noch ein freies Plätzchen zu finden. Geboten wird ein bunter Mix aus alten und neuen Songs, auch ein Ausblick auf den irgendwann erscheinenden neuen Silberling gibt es mit dem Titel Leben und Leben Lassen. Dieser verspricht viel und ich freue mich schon auf das neue Werk.

Bilder von letzer Instanz

Zwei Wermutstropfen gibt es aber: Eine Auflage der Stadt Speyer besagt, dass die musikalischen Darbietungen 80 dB nicht überschreiten dürfen, außerhalb des Geländes sind nur 50 dB erlaubt. Da steckt dann natürlich etwas weniger Wumms hinter Bass und Co. Aber das stört keinen – Bands und Besucher machen das Beste aus der Situation und feiern mit allem, was sie haben.

Der zweite Wermutstropfen: Etwas zeitversetzt zu Letzte Instanz beginnt Feuerschwanz mit ihrem Auftritt. Beide Bühnen liegen nicht weit voneinander entfernt und so hört man immer wieder wechselseitig das Geschehen der anderen Bühne. Etwas irritierend – aber scheinbar nicht anders machbar seitens Veranstalter.

Die Bilder von Feuerschwanz muss ich Euch leider schuldig bleiben. Nachdem ich vom Fotograben bei Letzte Instanz wagemutig den Weg Richtung Feuerschwanz angetreten habe, muss ich gleich darauf feststellen, dass es keinen Weg mehr vor die Bühne gibt. Ich bin zu spät. Auch von weiter weg ist es nicht möglich, so voll ist es vor der Folkbühne – selbst der Weg oberhalb ist mit Fans der Spaßtruppe belagert und man kommt kaum durch. Aber lasst Euch gesagt sein, dass auch hier ordentlich gefeiert wurde. Die Band ist eben ein Garant für jede Menge Spaß auf und vor der Bühne.

dsc05491_20190828_1461246837Letzter Act des Tages: Faun. Die aus Bayern stammende Band Pagan-Folk-Gruppe begeistert mich immer wieder. Sie entführen in eine andere Welt mit ihren Geschichten, die sie in wunderbare Melodien verpacken und einen die Zeit vergessen lassen. Irgendwann ist auch dieser Auftritt zu Ende und der Tag neigt sich seinem Ende. Im März 2020 gibt es eine Tour zum neuen Werk Märchen & Mythen. Erscheinungsdatum ist der 19. November – gleich mal vormerken!

Faun in Bildern

Ein letzter Gang über das Gelände bleibt mir noch. Vorbei an trinkfesten Tavernenbesuchern und dem bunten Volk des MPS, müde Krieger und deren Gefolge grüßend, zieht es auch mich zum Ausgang.

 

 Fazit: Es war ein schöner Tag. Viel gehört, gesehen und erlebt. Glücklich und zufrieden trete ich die Heimreise an. Den Sonntag kann ich leider nicht miterleben, bin mir aber sicher – und wie ich mittlerweile auch gehört habe – dass dieser nicht weniger schön ist. Klare Empfehlung für 2020: Auf nach Speyer zum MPS am 22. und 23. August!

Sonja Häfner


  • Address: Am Bocksberg 13, 63925 Laudenbach
  • ISSN: 2510-2060
  • Email: redaktion@musicblox.de
 
 
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