Die 1. Nacht auf dem Taubertal Festival ist vorbei.
Für sehr viele war es eine wirklich sehr kurze Nacht, was man unschwer in den Gesichtern sehen kann, die an einem vorbei trotten.
Auch wenn die Bühnen, für Festivals, recht spät am Tag mit ihrem Programm beginnen, kann man einfach nur noch in der Sonne liegen und sich bräunen lassen.
Apropos Sonne. Es wird heiß am Samstag auf dem TTF. Bis zu 28 Grad wurden angesagt aber man sucht vergeblich auf dem ganzen Gelände Trinkbrunnen. Zumindest ist nirgends etwas mit Trinkwasser deklariert.
Jetzt wird es aber Zeit mit unseren Auftrittsberichten.
Wir beginnen den heutigen Samstag um 16 Uhr auf der SFN Bühne mit ihrem heutigen Opener Focus.
Als ich mit der Recherche über die Band beschäftigt war wurde ich durch ihren Namen doch sehr verwirrt. „Focus.“ Übersieht man hier diesen kleinen unscheinbaren „Punkt“ am Ende ihres Namens, landet man bei einer progressiven Rock-Band aus den Niederlanden. Wir hören aber hier die Band Focuspunkt, 4 Jungs aus Riesa. Eric betritt die Bühne in weißen Tennissocken und einem Bier in der Hand. Alles wirkt auf den ersten Blick total gechilled. Aber dieses gechillte Äußere ist definitiv nur Fassade. Focus. legte los und wie. Punkrock der alten Schule mit sehr feinen gespitzten Texten weht durch meine Ohren. Das Publikum, wenn auch noch recht spärlich wie bei jedem Opener auf der SFN Bühne üblich, quittieren die Leistung der 4 mit Pogo vom ersten Ton an. Ich wurde überzeugt.
Wir bewegen uns mal Richtung Mainstage, auf der heute Bosse als Opener fungiert.
Bosse war bisher 2x auf dem Taubertal Festival und wer Bosse nicht kennt für den stelle ich ihn mal kurz vor. Bosse ist im eigentlichen Sinne keine Band. Sondern Säger Axel Bosse mit seiner Band, die sich bei Live Gigs einfach alle zusammen nur Bosse nennen
Quirlige deutsche Popmusik mit feinen spitzfindigen Texten und das Publikum kennt sie alle. Zumindest die, die vorne an der Bühne stehen singen jedes Lied laut, oftmals auch schräg, mit. Die Stunde mit Bosse verging wie im Flug.
Sondaschule betritt die Mainstage oder sagen wir mal besser sie sind wieder da.
Ska Punk alter Schule wird uns erwarten und mit ihren selbst-ironisch, kritischen Texten macht das Zuhören umso mehr Spaß. Aber auch hier auf der Mainstage haben sich zwar die Menschen direkt vor der Bühne geändert, aber das Textsichere laut und auch oftmals schräg singen bleibt. In ihren Texten ist die Band politisch, kritisch, ironisch, satirisch, ach einfach alles. Es macht Spaß sich die Texte der Band mal genauer anzuhören. Das Publikum hat das auf jeden Fall vorher gemacht und konnte sie alle.
Sehr feiner Auftritt der 5 Musiker aus Oberhausen. Bitte mehr davon!
Wieder rüber zur SFN Bühne, wenn auch nur für einen kurzen Abstecher. Das Durchkommen auf dem Gelände ist schier unmöglich. Hier zeigt sich gerade was das Platzproblem auf dem Festivalgelände so mit sich bringt. Die Sanitäranlagen sind zwar ausreichend vorhanden aber eine Schlangenbildung davor ist nicht unbedingt vermeidbar. Sanitäranlagen links und rechts vom Weg führt, rein logisch gesehen, dazu, dass die beiden Warteschlangen sich unweigerlich auf dem Weg treffen, was zur Folge hat das einfach gar nichts mehr geht. Jedenfalls war der Weg zur SFN Bühne nicht gerade kurz in der Zeit und ich musste den Weg ja auch gleich wieder zurück, denn wie ich eben erfahren durfte gehörte ich zu dem erlesenen Slot dazu welche Nina Chuba fotografieren durften. Aber dazu später mehr.
Erst mal zu Talco. Die 6 Italiener aus der Nähe von Venedig sind auch keine Unbekannte auf dem Taubertal Festival. Bisher waren sie 2x auf der SFN Bühne und wissen das sowohl auch wie sie ihre Fans vor der Bühne sehr schnell in einer Feier- und pogowütige Masse verwandeln. Auch wenn ihre
Texte italienisch sind haben sie sich doch in Deutschland eine breite Fanbase aufgebaut und diese kommt aus dem Feiern nicht mehr raus
Jetzt muss ich mich aber sputen! Der Weg zurück ist genauso lang und zeitintensiv wie der Weg hin zur SFN Bühne. Also Beine in die Hand nehmen und hoffen das man irgendwo durchkommt, um noch rechtzeitig vor der Bühne zu Nina Chuba zu stehen. Und auch hier bekommen wir wieder Auflagen. Nicht alle Pressevertreter, die beim Taubertal sind, sind zugelassen. Wie eine Selektion erfolgt kann keiner beantworten. Aber die wichtigste Auflage ist, dass die Bilder, die zur Veröffentlichung geplant wurde, vorher ans Management geschickt werden müssen. Diese Bilder werden gesondert „freigegeben“, was wiederum bedeutet, dass ihr heute keine Bilder hier unter diesem kurzen Abschnitt im Artikel findet. Diese muss ich euch leider nachreichen, sobald ich Antwort bekommen habe.
Wo ist nur die Zeit geblieben. Vom Pfefferkorn zur Sängerin und Rapperin. Nina Chuba ist ein Allround Talent. Schauspielerei und Gesang ist schon seit ihrer Kindheit Teil ihres Lebens und so ist es kein Wunder das genau diese Dinge heute noch ihr Leben prägen. Neben klassischen Schauspielrollen in Serien wie zb. Großstadt Revier, Notruf Hafenkante oder Letzte Spur Berlin hat das einstige jüngste Pfefferkorn die Musik für sich entdeckt und mit „Wildberry Lillet“ gleich mal eine Nummer 1 rausgehauen.
Aber kommen wir endlich zu ihrem Auftritt auf dem Taubertal.
Großes einstudiertes Kino ist für mich persönlich die Überschrift zu ihrem Auftritt auf dem Taubertal.
Die Bühnenshow war eindrucksvoll und perfekt auf Nina zugeschnitten. Für mich ist es immer wieder beeindruckend was Bühnentechniker zwischen 2 Gigs auf die Bühne zu zaubern im Stande sind. Ich würde das euch ja alles zeigen, aber ihr müsst euch leider gedulden. Mir sind da die Hände gebunden.
Bilder von Nina kommen online sobald ich eine Freigabe dafür habe. Dann werden sie auch über unsere bekannten Social Media Kanälen verbreitet
Taubertal 22:30. Rise Against beginnt mit dem Absoluten Abriss der Eiswiese. Sie entern die Bühne gleich mit ihrem Mega Hit „Satelite“ und das ganze Tal rastet förmlich aus. Ich habe das Taubertal ja schon oft richtig voll erleben dürfen und erinnere mich da an Seeed, Limp Biskit, oder auch Die Ärzte. Ich habe schon viel dort sehen dürfen, aber das toppt alles bisherige.
Die US Amerikaner brauchen kein Bling Bling auf der Bühne, sie liefern einfach eine eindrucksvolle endgeile Show ab.
Im 3 Lied hält es Sänger Tim McIlrath nicht mehr auf der Bühne und er steigt auf den Wellenbrecher am Fotograben und feiert mit seinen deutschen Fans. Wie gut das ein aufmerksamer Stage Security ihn am Hosenbund gepackt hält, denn Tims begeisterten Fans wollten ihn in die Menge hineinziehen und dort mit ihm feiern.
Fazit zu Tag 2.
Rise Against war mein absolutes Highlight des Tages. Nina Chubba hat mich positiv überrrascht mit ihrer Präsenz und Vielseitigkeit
Markus Häfner